Mittwoch, 3. April 2013

Unendlichkeit

Unendlichkeit

Stets war mir lieb dieser einsame Hügel
und diese Hecke, die zum größeren Teile
dem Blick den fernsten Horizonte entzieht.
Doch wenn ich sitze und schaue: grenzenlose
Räume jenseits von ihr und Menschenmaß
übersteigendes Schweigen und tiefste Ruhe
stell ich im stillen mit vor, bei der nur kurz
das Herz verweilt ohne Angst. Und wie ich den Wind
rauschen höre in diesen Büschen, vergleich ich
jene unendliche Stille mit dieser Stimme,
und in den Sinn kommen mir die Ewigkeit
und die vergangenen Zeiten und die lebendige
Gegenwart und ihr Klang. Und so, in dieser
Unermeßlichkeit, ertrinkt mein Denken,
und süß ist mir, Schiffbruch zu leiden in diesem Meere.

Giacomo Leopardi




2 Kommentare:

  1. Ein herliches gedicht liebe Claudia
    ♥ liche Grüße
    Angelika

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    1. Einen wunderschönen guten Abend, liebe Angelika!
      Vielen herzlichen Dank für Deinen Besuch!
      Ja, das Gedicht ist wirklich toll, Giagomo Leopardi ist einer meiner Lieblingsdichter. Er hat noch mehr wundervolle Gedichte geschrieben, die ich beizeiten hier posten werde.
      Ich wünsche Dir einen heimleigen Abend!
      Liebe Grüße,
      Claudia

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